ERNIE LULEY SUPERSTAR - INFO

born / geboren 1960

lives and works in Berlin, Germany

lebt und arbeitet in Berlin

 

www.ernie-luley-superstar.de

 

1978 - 1984     Studium für freie Malerei in Köln bei Prof. Karl Marx

1984 -2004     Freischaffender Künstler in Bonn

Seit 2004 in Berlin

 

 

TEXTS

The artist’s message is clear. At least at first glance. Right here is where “easy” ends. In his work the technical skills of the old masters are reincarnated. In shimmering delicate layers skin and hair appear to be real enough to touch. In Luley’s work we see that he is both devoted and accomplished. Although he observes the qualities of Realism his portrayals are anything but real. They are the result of a long process of sketching, and colour study, in which the artist explores an emotional abyss and the fracture points of the human soul, consolidating them into compositions that seem to possess a universal significance. Luley’s portraits of women are extraordinary.

 

He broaches the theme of power and makes it into his central symbol. Who hasn’t felt the near physical pain when yet another new sow is driven through the media village, and been disgusted at this obscene show of lust? It’s a lust that gets celebrated time and time again when those with the say host their talk shows. Religion, flagellation, bizarre derailments of the body and soul, secret lust or fear in the face of one’s own dark side? Luley plays with exactly this ambivalence in his work. He leads us through a canon on the theme of sublimation: the channeling of the sexual drive into an intellectual or spiritual achievement or into a culturally acceptable form. From the standpoint of psychoanalysts this is exactly the basis on which the whole of human culture was created.

 

The process involved in the painting and the works in themselves create a space to approach, and perhaps overcome, fears and also where personal desires can be lived out and fulfilled. This process of sublimation is as old as art itself. Actually, it’s the origin of all art. In this age where Internet pornography is rampant and where pornographic mages have become mainstream this phenomenon knows no bounds. It’s not love itself which is portrayed, but the sexual act which is supposed to symbolise love. There are no taboos. Covetousness is aroused. Desire, imagination, reality, image, picture. These terms bring us to the central themes at the very heart of painting and art.

 

“The picture itself becomes the fetish. It goes back to the origins. Finally we have a painter who is both exceptionally gifted and who can create works where content and form are congruent.”

 

Christoph Uhles, Belgum 

Für seine Geschichte der Bilder, hin zum Bild als autonomes Kunstwerk in der Moderne legt Beat Wyss in seinem Buch „Vom Bild zum Kunstsystem“ drei Erklärungsmodelle für Sinnkonstruktion übereinander (...).Auf diese Weise kommen die Bilder in ihrer Geschichtlichkeit zu ihrem Recht, die Welt glaubhaft zu zeigen. Trotzdem bleibt die Wahrheit in den Bildern Verhandlungssache. Das Bild ist Partitur für gemeinsame Bedeutungsarbeit.

 

Die Botschaft des Künstlers Ernie Luley ist eindeutig. Auf den ersten Blick zumindest. Genau hier ist Schluss mit einfach. Bei ihm sind altmeisterliche Techniken wieder auferstanden. In filigraner Schichtung erscheinen Haut und Haare zum Greifen nahe. Hingebungsvoll und technisch versiert widmet sich Ernie Luley seinen Arbeiten. Obwohl er sich des Realismus bedient, sind die Darstellungen nicht real. Sie sind Ergebnisse eines langwierigen Prozesses aus Skizzen und Farbstudien, mit denen der Künstler seelische Abgründe und Brüche zu scheinbar allgemein gültigen Kompositionen verdichtet. Die Frauenportraits sind einzigartig.

 

Ernie Luley thematisiert die Symbole der Macht. Wer fühlt nicht fast schon körperlich den Schmerz, wenn wieder eine neue Sau durchs mediale Dorf getrieben wird. Wer ist nicht zugleich angewidert von der obszönen Lust? Der Lust, mit der die Herrschenden heute dies immer und immer wieder in ihren Talk-Runden zelebrieren. Religion, Flagellation, bizarre Entgleisung, heimliche Lust oder Angst vor den eigenen Abgründen? Genau mit diesen Ambivalenzen spielt Luley in seinen Arbeiten. Der Akt der Sublimierung, also die Umlenkung von Triebwünschen in eine geistige Leistung oder kulturell anerkannte Verhaltensweise wird exemplarisch durchgespielt. Nach psychoanalytischer Ansicht ist genau dies Grundlage für die Entstehung der gesamten menschlichen Kultur überhaupt.

 

Der Vorgang des Malens und das Bild selbst ermöglichen eine Annäherung und vielleicht Überwindung von Ängsten, aber auch Erfüllung von Wünschen und Erleben von individueller Befriedigung. Dieser Veredelungsprozess ist so alt wie die Kunst selber, eigentlich der Ursprung der Kunst. In Zeiten wuchernder Internetpornografie und der Pornografie des Mainstreams ist dies ein ausuferndes Phänomen. Nicht die Liebe selbst, sondern die Darstellung des geschlechtlichen Akts symbolisiert Liebe. Keine Tabus. Dies weckt Begehrlichkeiten. Wunsch, Vorstellung, Wirklichkeit, Abbild, Bild. Mit diesen Begriffen kommen wir zum Thema der Bildtheorie an sich.

 

So ist das Bild selbst Fetisch. Und es kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. Endlich gibt es wieder einen begnadeten Maler, der Bilder schafft, deren Form und Inhalt kongruent sind.

 

Christoph Uhles, Belgien

“ARTITIOUS” 

 

Who does not fall in love with Ernie’s Hair Paintings? They have been sleepers in certain Berlin and London collections for some years now. “Hair” seems to be the perfect subject for him to show his incredible technique of painting, and the “Man in a Golden Helmet” by Rembrandt comes immediately to mind. In his artists studio, Ernie demonstrates perfectly how “gold” can be created simply with oil colours. He loves to paint structures, so he adds fur or fabric to his models.

 

When his women are painted from behind or are set in his surrealistic arrangements, they get very bossy – not only by their boots. On one hand they fullfil the cliché of sex objects, on the other you feel that you’d better not come too close because they are in fact gory monsters. With this in mind, his Hair Paintings become even more mysterious.

 

So he paints by his own words what he is afraid of: wolves, women, pain. He paints, what he thinks he cannot understand and what he wants to possess. To this the artist: “Only thus I can survive.”

 

Maybe Ernie Luley is one of the greatest masters of our time. His technique is highly elaborated, yet never slick. He plays with the viewers as he leads them into traps and twists them. And above all: He ́s a true goldmaker....

 

Gudrun Wurlitzer, July 2014

“ARTITIOUS”

 

Wer verliebt sich nicht in Ernie Luley Superstar's Haarbilder. Sie befinden sich als Geheimtipp seit einigen Jahren in gewissen Ausstellungen in Berlin und London. Haar scheint das perfekte Thema für seine unbeschreibliche Maltechnik zu sein, und "der Mann mit dem Goldhelm" von Rembrandt drängt sich unweigerlich auf. In seinem Atelier demonstriert Ernie perfekt, wie Gold auf einfachste Weise erschaffen werden kann.

 

Wenn seine Frauen von hinten gemalt (Rückansicht), oder in seine surrealen Arrangements gesetzt sind, werden sie sehr herrisch, nicht nur alleine der Stiefel wegen. Auf der einen Seite erfüllen Sie das Klischee eines Sex Objekts, auf der anderen fühlt man, dass man ihnen besser nicht zu nahe kommt, weil sie tatsächlich blutrünstige, mörderische Monster sind. Vor diesem Hintergrund werden seine Haarbilder gleich noch vielschichtiger, rätselhafter.

 

So malt der Künstler nach eigenen Worten , wovor er sich ängstigt, Wölfe, Frauen, Schmerz. Er malt wovon er glaubt es nicht verstehen zu können und was er besitzen möchte. Dazu sagt der Künstler: " nur so kann ich überleben!

 

"Vielleicht ist Ernie Luley Superstar einer der größten Meister unserer Zeit. Seine Technik ist hochgradig ausgereift, aber nie Aalglatt. Er spielt mit dem Betrachter und seinen Erwartungen, während er ihn in die Falle lockt.Und vor allen Dingen: ist der ein wahrer " Goldmacher "....

 

Gudrun Wurlitzer Juli, 2014